MEIN SPEKTRUM
Diplompsychologe Fred S. Lehmann
Diplompsychologe Fred S. Lehmann
Was ist Einzelpsychotherapie?
Psychotherapie als Einzeltherapie ist trotz guter Wirknachweise von Gruppentherapien immer noch das häufigste ambulante Psychotherapiesetting: Auf der Grundlage einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung und mit spezifischen psychotherapeutischen Methoden bearbeiten Sie Ihre Probleme mit einem einzelnen Therapeuten.
Jede Therapie ist dabei Interaktion: Sie werden nicht repariert, bekommen eine Dienstleistung, lassen „die Schrauben nachziehen“ wie es mal ein Patient formulierte, sondern treffen mit ihren Symptomen, Wünschen, Impulsen, Ängsten… auf einen anderen Menschen, der zwar Experte für psychische Probleme ist, aber ohne Ihre Veränderungsbereitschaft, Ihren Mut sich schwierigen Themen und Emotionen zuzuwenden, ohne Ihre Bereitschaft, sich auf einen neuen, noch nicht bekannten Weg zu machen, gar nichts tun kann.
Wie kommen Sie zu einer Einzelpsychotherapie?
Seit 2018 benötigen Sie zum Zugang zu einer psychologischen oder ärztlichen Psychotherapie eine absolvierte psychotherapeutische Sprechstunde (oder alternativ nach stationärer/ teilstationärer Psychotherapie die Empfehlung der dortigen Behandler).
In der Sprechstunde stelle ich Ihren Behandlungsbedarf fest und empfehle Ihnen eine angemessene Behandlung (ambulant, stationär oder keine Indikation für Psychotherapie). Bei freien Plätzen können wir entweder sofort eine kurzzeitige Akutbehandlung (12 Sitzungen) als antragsfreie Krisenintervention einleiten oder die probatorischen Sitzungen einer reguläre Psychotherapie (Kurzzeit/ Langzeit) beginnen.
Die (maximal 4) probatorischen Sitzungen dienen der Prüfung, ob Sie sich eine gemeinsame Arbeit mit mir, meiner therapeutischen Haltung und den vorgeschlagenen Methoden vorstellen können. Ich werde in dieser Zeit Informationen für die Stellung der Indikation (Psychotherapie nötig?), des Befundes (Problem?, Diagnose?), der Lebensumstände und biografischen Daten/ Lebensgeschichte erfragen; die Beziehung aufbauen und meinerseits prüfen, ob ich mit Ihnen arbeiten kann sowie nach der Erarbeitung Ihrer Ziele einen Behandlungsplan entsprechend der geplanten Dauer der Therapie (Kurzzeittherapie 2×12 Sitzungen, Langzeit 60 Sitzungen) vorschlagen. Danach fällt die Entscheidung zur gemeinsamen Arbeit und die Therapiebeantragung bei der Kasse (oder eben nicht) und es wird eine Therapievereinbarung geschlossen.
Wie arbeite ich mit Ihnen?
Die Grundlage jeder Psychotherapie ist eine funktionierende Arbeitsbeziehung zwischen den Beteiligten. Dieses Arbeitsbündnis herzustellen und unsere Beziehung zu Ihrem Verstehen und Verändern zu nutzen, ist ein zentraler therapeutischer Faktor. Nach der Analyse Ihrer Probleme und der Klärung Ihrer Therapieziele werden wir diese mit spezifischen Therapiemethoden bearbeiten.
Als Verhaltenstherapeut betrachte ich Ihre Probleme dabei als erlernt und daher auch umlernend veränderbar. Hierfür bietet die Verhaltenstherapie wunderbare Modelle und Therapiemethoden, die zum Einen an den auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen (Reiz-Reaktionsverbindungen und Verstärkermustern), zum Anderen an Ihren inneren Überzeugungen, Plänen und Schemata (mittels kognitiver Umstrukturierung) ansetzen. Da ich im Laufe meiner psychotherapeutischen Tätigkeit zunehmend den starken Einfluss von, in der Kindheit geprägten, meist automatisierten (unbewussten) Schemata auf das aktuelle Verhalten, auch das Problemverhalten, erlebt habe, habe ich als weiteres Modell des Verstehens und der Genese psychischer Symptome ein tiefenpsychologisches Verständnis integriert: Jede innere und äußere Aktion eines Menschen hat ein inneres Motiv, einen lebensgeschichtlich gewachsenen Hintergrund, die Welt und das Selbst genau so und nicht anders zu sehen und zu erleben. Die Anerkennung der eigenen Urheberschaft, die Einordnung des Denkens und Verhaltens in aktuelle Anteile und in der Kindheit geprägte Schemata – sich verstehen – ist ein Grundteil der Arbeit. Je nach Lage ist es notwendig, die „alten“ Schemata/ Überlebensmuster/ „Grundmelodien“ zu bearbeiten. Unterstützend verwende ich hier Methoden der systemischen und Gestalttherapie: Skulpturen, Aufstellungen, Stuhldialoge, Innere-Kind-Arbeit sollen einen emotionalen Zugang zu früher notwendigen, nun aber hinderlichen Mustern schaffen, um diese erwachsener – trauernd, be-wütend, den Schmerz lindernd… – zu bewältigen. Verhaltenstherapeutische Methoden kommen zur Unterstützung von Umdenken (kognitive Umstrukturierung) und Verhaltensänderung zum Einsatz und können den Umgang mit der Symptomatik schnell und effektiv verbessern. Eine verhaltenstherapeutische Methode, die bzgl. Verständnis und Methoden meinem Therapieverständnis nahe kommt ist die Schematherapie nach Jeffrey E. Young.
Eine weitere psychotherapeutische Richtung, die mich in den letzten Jahren prägte und ich in meiner Arbeit versuche anzuwenden , ist die nicht-wissende Grundhaltung der Mentalisierungsbasierten Psychotherapie (nach Bateman und Fonagy).
Formales
Eine Therapiesitzung beträgt 50 Minuten. Die Sitzungen finden optimalerweise wöchentlich zu einem fest vereinbarten Termin statt. Eine andere Frequenz kann in Abhängigkeit vom Therapieverlauf und aktuellen Lebensumständen vereinbart werden. Die selbständige Buchung über meinen Terminplaner im Netz ist optional absprechbar.
Bitte sagen Sie rechtzeitig ab, falls Sie nicht zur Sitzung erscheinen können, da ich berechtigt bin, anderenfalls ein Ausfallhonorar zu erheben, welches privat zu zahlen ist/ Ihre Kasse nicht trägt. Genaueres regelt der zwischen uns zu schließende Therapievertrag.
Die Rechnungslegung erfolgt bei Gesetzlich Versicherten zum Ende eines Quartals (mit der Kassenärztlichen Vereinigung), bei Privat-Versicherten und Selbstzahlern nach Vereinbarung.
Was ist Gruppentherapie?
Gruppentherapie ist ein äußerst wirksames psychotherapeutisches Verfahren, das seine Kraft aus der gemeinsamen Arbeit, dem erlebbaren Zusammenhalt, der gegenseitigen Unterstützung, den mannigfaltigen Möglichkeiten von Begegnung, Reflexion, Verständnis und Auseinandersetzung aller Beteiligten schöpft. Eine Gruppe kann dabei themen- und lösungsorientiert arbeiten oder aber erlebnis- und interaktionsorientiert das jeweils eigene Da-Sein bewusster machen.
Wie ist meine Arbeitsweise in der Gruppe?
Obwohl Gruppentherapie zunächst meist mehr Mut im Einlassen benötigt als Einzeltherapie, eröffnet die Vielfalt der Teilnehmer dann die Möglichkeit, im Kontakt mit den Anderen die eigenen Probleme (Unsicherheiten, Ängste, Aggressionen…) nicht nur zu benennen sondern auch zu zeigen und zu erleben, so anzuerkennen und gemeinsam zu bewältigen. Verhaltenstherapeutische Modelle und Methoden können hier Verständnis und Umgang mit der Symptomatik erleichtern, soziale Kompetenzen fördern und neues Verhalten trainieren. Weiterhin können interaktionelle Störungen direkt in den Gruppenbeziehungen erlebt und auf ihre Verankerung in (in der Kindheit erworbenen) dysfunktionalen inneren Schemata (Normen, Bilder, Verhaltensmuster) untersucht werden. Eine notwendige emotionale Auseinandersetzung mit diesen „alten“ Schemata kann in Rollenspielen stattfinden. Letztendlich soll im Sinne der Verhaltenstherapie neues Verhalten etabliert und verstärkt werden. Die konkrete Arbeit findet in der gegenseitigen Wechselwirkung, der Matrix der Gruppe statt und hängt natürlich auch von der Zusammensetzung: der Bereitschaft, den Kompetenzen, den Defizite… der Teilnehmer ab.
Wie sind die Rahmenbedingungen?
Gesprächsgruppen sind für erwachsene Menschen jeden Alters, Geschlechts und unterschiedlichster Problemlage offen. Maximal können 9 Personen teilnehmen. Eine Gruppenstunde dauert 100 Minuten und findet (meist) wöchentlich zu einem festen Termin statt. Nach den Psychotherapierichtlinien kann auch eine Kombinationsbehandlung von Gruppensitzungen und Einzeltherapie vereinbart werden.
Voraussetzung zur Teilnahme ist eine ausreichende Motivation zur Veränderung und Bereitschaft zur Selbstöffnung vor den anderen Teilnehmern. Kontraindikationen für eine Gruppentherapie können natürlich bestehen, z.B. infolge der spezifischen psychischen Symptomlage, wegen Schamkonflikten oder traumatischer Belastung.
Der formale Zugang zur Gruppentherapie erfolgt analog der Einzelbehandlung über Sprechstunde und probatorische Sitzungen.
Dipl.-Psych. Fred S. Lehmann
Psychologischer Psychotherapeut
Gottschedstr. 6
04109 Leipzig
Telefon: +49 (341) 9904067
E-Mail: kontakt(at)le-psychotherapie.de